Global denken …
lokal handeln!

Energiegenossenschaft Paderborner Land plant Solarpark in Buke

Gewaltiger Investitionsschub nach Fukushima und Energiewende
Lichtenau (eph). Fukushima und die Wende in der deutschen Energiepolitik haben die Idee der unabhängigen Energiegenossenschaft Paderborner Land weiter beflügelt. Vier Fotovoltaikanlagen auf öffentlichen Dächern hat die Genossenschaft bereits in ihrem Gründungsjahr 2010 installiert. Eine fünfte Anlage auf einem Industriedach in Bad Lippspringe geht in Kürze ans Netz. Einen „Quantensprung“ in der noch jungen Geschichte des Unternehmens dürfte das neueste Projekt darstellen: Die Anlage eines vier Hektar großen Solarparks mit einer Leistung von 2,5 Megawatt auf einer Freifläche in Altenbeken-Buke. Kommt der Plan zur Realisierung, wäre die von drei Volksbanken, den Kommunen Lichtenau und Salzkotten sowie der Kreishandwerkerschaft Paderborn gegründete Energiegenossenschaft die größte ihrer Art im Land Nordrhein-Westfalen.

Auf rund 4,7 Millionen Euro bezifferte Vorstand Heinz Sonntag auf der Generalversammlung der Genossenschaft (Leitung: Aufsichtsratsvorsitzender Karl-Heinz Rawert) im Technologiezentrum Lichtenau das Investitionsvolumen für den Solarpark. Aufgrund des derzeit niedrigen Zinsniveaus soll der Großteil davon über Kredite finanziert werden. Der Eigenkapitalanteil stammt aus den gezeichneten Anteilen der Genossenschaftsmitglieder. Um das Projekt finanziell „stemmen“ zu können, wollen die Initiatoren ab sofort die Zeichnung von bis zu 20 Anteilen à 500 Euro zulassen. Bisher galt eine Obergrenze von drei Geschäftsanteilen.

Darüber hinaus will die Genossenschaft im Paderborner Land weiter in der Bevölkerung und bei den noch nicht beteiligten Kreiskommunen für die Idee einer dezentralen und unabhängigen Energieversorgung werben. Heinz Sonntag: „Wenn die Energiewende gelingen soll, müssen wir global denken und lokal handeln.“ Am Ende des ersten Jahres gehörten der Genossenschaft bereits 84 Mitglieder mit 191 gezeichneten Geschäftsanteilen an.

Mit Jonathan Geldmacher aus Lichtenau-Husen wurde auf der Generalversammlung übrigens das 100. Mitglied offiziell willkommen geheißen. Gemeinsam mit seinem Bruder Malte (22) und den Eltern Dr. Achim Geldmacher und Brigitte Stein-Geldmacher war der 19-jährige Abiturient der Genossenschaft beigetreten. Von Heinz Sonntag gab es als Willkommensgruß Blumen und ein Technikbuch, vom Lichtenauer Bürgermeister Dieter Merschjohann (ebenfalls Vorstandsmitglied) eine Einladung zur Besteigung einer Windkraftanlage.

Stichwort „Windkraft“: Auch die Nutzung der Windenergie rückt für die Genossenschaft zunehmend in den Fokus. „Allein schon im Interesse einer breiteren Risikostreuung“, wie Heinz Sonntag den Mitgliedern erläuterte. Wie das heimische Handwerk und damit auch der Arbeitsmarkt der Region von der Energiewende profitieren kann, darüber informierte Peter Gödde, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft und Mitglied im Aufsichtsrat der Genossenschaft, die Besucher am Ende der Generalversammlung. Über die Auswirkungen der erneuerbaren Energien hatte zuvor Henning Probst, Vorstandsvorsitzender der E.ON Westfalen-Weser AG, referiert.