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Aufsichtsrat und Vorstand der Energiegenossenschaft Paderborner Land: Die Aufsichtsräte Thorsten Wolff (ganz links), Reinhard Piepenbrock (dritter von rechts), Peter Gödde (zweiter von rechts), Aufsichtsratsvorsitzender Karl-Heinz Rawert (zweiter von links) sowie die Vorstände Heinz Sonntag (vierter von links) und Hartmut Lüther (ganz rechts). Mit im Bild: Karl-Heinz Wange, der anlässlich der diesjährigen Generalversammlung aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist (vierter von rechts), mit Ehefrau Erika Wange (dritte von links).

Sonne- und Wind-Erlöse waren 2022 herausragend

Ordentliche Generalversammlung der Energiegenossenschaft Paderborner Land eG. Vorstand: „Das Geschäftsjahr 2022 war herausragend“ – Mitglieder erhalten 15 Prozent Dividende. Wange und Lütteken scheiden aus Aufsichtsrat aus

Paderborn. Deutschland erlebte 2022 ein außergewöhnliches Wetterjahr. Neben 2018 war es das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Wetterexperten verzeichneten neue Temperaturrekorde und zugleich auch die meisten jemals gemessenen Sonnenstunden hierzulande. So boomten 2022 vor allem die Erneuerbaren Energien – und hier insbesondere die Solarenergie. „Es gab bis zu 30 Prozent mehr Sonnenschein im Vergleich zum langjährigen Mittel“, sagte Heinz Sonntag, Vorstand der Energiegenossenschaft Paderborner Land, im Rahmen der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung im Airport-Forum in Paderborn. „Seit 1951 – dem Beginn der Wetteraufzeichnung hierzulande – haben wir die letztjährig gemessenen Sonnenstunden in Höhe von 2.051 Stunden nicht erlebt.“ Gerade mit Blick auf die durch den Ukrainekrieg und dem Atomausstieg aufkommenden Verwerfungen auf den Energiemärkten haben die vielen Sonnenstunden jedoch auch dazu geführt, dass die Energiesicherheit hierzulande sichergestellt werden konnte.

„Das zeigt: Dezentralisierte Energielösungen unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger sind akzeptierte und zugleich partizipative Möglichkeiten, die Energiewende gemeinsam gelingen zu lassen“, so Sonntag weiter. Dies zeigen auch Zahlen des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen e.V., der kürzlich die Gründung von 14 weiteren Energiegenossenschaften allein im Jahr 2023 bestätigt hat. „2022 waren es weitaus mehr Bürgerinnen und Bürger, die sich in jeweiligen Regionen zusammengeschlossen haben, um eine Energiegenossenschaft zu gründen. Wir als Vorreiterin in diesem Bereich wissen, welchen Stellenwert solche Dezentralisierungsbemühungen haben können und wie erfolgreich solche Projekte laufen“, ergänzt Hartmut Lüther, ebenfalls Vorstand der Energiegenossenschaft.

Dank des Rekords an Sonnenstunden sowie einem durchschnittlichen Windaufkommen in 2022 mit allerdings deutlich höheren Direktvermarktungserlösen konnte die Energiegenossenschaft Paderborner Land eG 2022 ein Rekordergebnis erzielen. „Im Durchschnitt der letzten Jahre konnten wir zwischen 1,9 Millionen und 2,2 Millionen Euro Erlöse erzielen. Das Jahr 2022 brachte hingegen eine beachtliche Steigerung. Die Gesamterlöse aus dem verkauften Strom beliefen sich auf 3,21 Millionen Euro“, so Lüther weiter. Daraus ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro. „Ein Plus von rund 900.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr“, so Lüther. Grund seien einerseits die Wetterlage, andererseits aber auch die höheren Einspeisevergütungen sowie „kluge Investition in neue Projekte. Wir haben unsere Beteiligungsmöglichkeit am Windpark Wülfte-Alme wahrgenommen und Kommanditanteile in Höhe von 380.000 Euro erworben. Wir wachsen sukzessive und nehmen dabei unsere Rolle als genossenschaftlich organisierter, dezentraler Energieerzeuger aus der Region für die Region wahr“, sagt Lüther. „Das Modell kommt an und spricht sich herum. Im Zuge der Beteiligung konnten wir 148 Bürgerinnen und Bürger aus Alme und Wülfte sowie zwei Schützenvereine als neue Mitglieder unserer Genossenschaft willkommen heißen.“

Mitglieder erhalten 15 Prozent Dividende

2022 sei ein außerordentlich erfolgreiches Jahr gewesen, fassten Vorstand und Aufsichtsrat zusammen. Aber die dafür vorherrschenden Rahmenbedingungen könnten sich 2023 auch wieder ändern. Insbesondere die Kombination aus vielen Sonnenstunden und hoher Einspeisevergütung seien keine alljährlich wiederkehrenden Faktoren. „Trotz dieser Vorzeichen blicken wir mit Optimismus auf das laufende Geschäftsjahr und gehen auch hier wieder von einem guten Jahr 2023 für uns aus. An der guten Entwicklung 2022 wollen wir aber zunächst unsere Mitglieder partizipieren lassen“, so der Vorstand. Daher freue man sich in diesem Jahr eine Dividende in Höhe von 15 Prozent ausschütten zu können. Die hohe Dividende für die Mitglieder setzt sich aus einer 5 prozentigen normalen Dividende sowie einer 10 Prozent hohen einmaligen Sonderdividende zusammen. „Als Teil unserer sehr erfolgreichen und innovativen Geschäftsidee sind Sie Teil unseres Erfolges und sollen davon in besonderer Weise profitieren“, begründete Hartmut Lüther die hohe Dividende gegenüber den Mitgliedern. „Und genau darum geht es auch in einer Genossenschaft: Gemeinsam und partizipativ zusammenzuarbeiten, um gemeinsam erfolgreich zu sein.“

Karl-Heinz Wange und Karl-Udo Lütteken scheiden aus dem Aufsichtsrat aus

Die beiden Aufsichtsratsmitglieder, Karl-Heinz Wange und Karl-Udo Lütteken (stv. Vorsitzender), scheiden altersbedingt aus dem Aufsichtsrat der Energiegenossenschaft Paderborner-Land eG aus. Wange war als damaliger Bürgermeister von Lichtenau Initiator und Impulsgeber der Energiegenossenschaft Paderborner-Land und zugleich Gründungsmitglied. „Ohne seine Idee zur Gründung würde es unsere Energiegenossenschaft heute nicht geben“, so Karl-Heinz Rawert Aufsichtsratsvorsitzender der Energiegenossenschaft. „Auch als späterer Bundestagsabgeordneter brachte er stets all seine Erfahrung in die Genossenschaft ein und gab wichtige Impulse.“
Karl-Udo Lütteken wurde nach der Fusion der Volksbank Büren-Salzkotten eG mit der Volksbank Brilon eG als damaliges Vorstandsmitglied im Jahre 2014 in den Aufsichtsrat der Energiegenossenschaft gewählt. Zuletzt gehörte er dem Aufsichtsrat als stellvertretender Vorsitzender an. Lütteken, der urlaubsbedingt nicht an der Generalversammlung teilnahm, wird nun im Rahmen der nächsten Vorstands- und Aufsichtsratssitzung verabschiedet.